Auf in den Abgrund

Test: KMA Audio Machines Queequeg

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(Bild: Dieter Stork)

Queequeg, seines Zeichens Harpunier auf der Jagd nach Moby Dick, findet sich nun gebannt in ein Berliner Boutique Pedal und nimmt uns mit in den Abgrund. Der Abgrund, das ist in diesem Fall die Sub-Oktave. Und der Bezwinger ist in diesem Falle rein analog und klingt so richtig mächtig.

Das Queequeg kommt astrein verarbeitet und mit wunderschöner Siebdruck-Grafik daher. Auch die Wahl des Potis und Schalters befindet sich sowohl haptisch, als auch qualitätsmäßig auf höchstem Niveau. Der Sub-Regler bestimmt hier die Mischung aus cleanem und oktaviertem Signal. Ganz zugedreht bleibt es komplett clean, ganz aufgedreht kommt nur noch die Suboktave durch. Queequeg ist im vorliegenden Falle in einem analogen, monophonen Pedal manifestiert und frisst alles, was man ihm vorwirft. Bässe, Gitarren, Synths, alles gar kein Thema. Für ein sauberes Tracking darf das Signal nur monophon sein und sollte schon eine gewisse Tonhöhe aufweisen. Eine leere E-Saite kann schon zu Problemen führen, spätestens beim A wird es dann aber gut nutzbar.

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Wie bei anderen Vertretern der Gattung funktioniert das Tracking über den Hals-Pickup am besten. Berücksichtigt man diese Rahmenbedingungen, so erhält man ein sauberes Signal. Ich bin mir aber gar nicht so sicher, ob das hier das oberste Ziel war. Ich zumindest finde die Art, in der das Signal manchmal ins Glitching abdriftet ganz angenehm und insbesondere bei niedrigen Sub-Einstellungen sehr charmant. Das Pedal fügt nämlich auch bei diesen Einstellungen wohl dosiertes (Wal-)Fett zum Signal hinzu.

Dreht man es etwa ein Viertel auf, so verstehen die Ohren noch nicht ganz, wie ihnen geschieht und hören nicht die Oktave heraus, wohl aber, dass das Signal auf einmal deutlich fetter und irgendwie organischer geworden ist. Auf jeden Fall eine meiner Lieblingseinstellungen.

Halb aufgedreht bekommt man dann klassische Suboktaver-Sounds. Je nach Quellmaterial und folgenden Effekten kann das sehr natürlich und Bassähnlich klingen, aber auch gerne mal in die Synthie-Richtung gehen. Empfehlenswert ist hier ein Fuzz oder Distortion in die Signalkette zu hängen. Je nach Reihenfolge wird so der eher klassische Sound unterstützt oder der Synthie-Charakter noch mehr hervorgehoben.

KMA Audio Machines haben hier nicht versucht ein perfektes Oktaver-Pedal zu bauen, vielmehr hat man sich den rohen Ursprüngen verschrieben und wählte bewusst analoge Technik und eine monophone Ausführung. Und das Ergebnis klingt hervorragend und trackt schnell. Stören einen die kleinen Caveats, mit denen diese Gerätegattung gesegnet ist, nicht, so erhält man ein super Pedal mit organischem Sound und einer wunderschönen Optik.

PLUS

  • Sounds
  • Optik

MINUS

  • Tracking bei tiefen Tönen

(erschienen in Gitarre & Bass 12/2019)

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