ASP-Gitarrist Søren Jordan ist ein höchst umtriebiger Musiker, der sich in vielen Stilen – von Gothic Rock über Pop bis hin zu Blues und Musical-Produktionen – zuhause fühlt. Wir haben ihm bezüglich seines Equipments einmal genauer auf den Zahn gefühlt.
Der in Karlsruhe lebende Søren Jordan ist bereits seit vielen Jahren an ganz unterschiedlichen Projekten und Bands beteiligt. Begonnen hat er bei der deutschen Crossover-Formation Die Schande, mit der er zwei Alben veröffentlicht hat. Anschließend wirkte er als Sideman unter anderem von 2004 bis 2010 in der Band von Paul Young mit. Im Rahmen der ‚Voices Allstars‘ begleitete er Katrina Leskanich (Katrina & The Waves), Martin Fry (ABC), Nik Kershaw, Nick van Eede (Cutting Crew), Chris Thompson (Manfred Mann’s Earthband), Tony Hadley (Spandau Ballet), Alannah Myles, Carol Decker (T’Pau) und Jimi Jamerson (Survivor).
Seit 2011 ist er als Studiomusiker nicht nur auf den Alben von ASP, sondern auch in vielen Musical-Produktionen wie ‚Yakari‘, ‚Monster High‘ oder ‚Christmas Moments‘ zu hören. Zudem hat er einige Jahre für die deutsch-liberianische Jazz-/Soulsängerin Pat Appleton (Dee Phazz) sowie für Bands wie Umbra et Imago, Amber oder Lahannya gearbeitet. Und wenn ihm dann noch Zeit bleibt, kümmert er sich um sein eigenes Blues-Conglomerate-Projekt. Anlässlich der Vorbereitungen zur Kosmonautilus-Tour von ASP erklärt Søren die essentiellen Bestandteile seines Tour-Equipments:
„Natürlich stehen Gitarren bei mir an erster Stelle. Bei ASP sind fette Humbucker-Sounds gefragt, deshalb spiele ich hier meine Nik Huber Krautster II, eine Gitarre, die mich auf einer Musikmesse dermaßen inspiriert hat, dass ich sie unbedingt haben musste. Als Ersatz habe ich meistens eine Peavey Wolfgang Goldtop ohne Tremolo dabei, in der ich Harry-Häussel-Pickups verbauen lassen habe: einen P90 in der Halsposition und einen 1959er am Steg. Außerdem nehme ich eine feine Gibson Les Paul Standard mit auf Tour.
Bei den Unplugged-Shows kommt eine Breedlove Oregon Sitka zum Einsatz. Auf meinen Gitarren sind seit Ewigkeiten Elixir-Optiweb-Saiten in den Stärken .010-.046 aufgezogen, auf Les Pauls und tiefer gestimmten Gitarren auch .011-.048.
Von der Gitarre aus geht mein Signal über eine Shure-GLXD16-Sendeanlage zu meinem Pedalboard. Das GLXD16 hat immer problemlos funktioniert, auch bei großen Festivals wie Wacken, wo etliche Funkstrecken am Start sind. Andere Mitbewerber in der gleichen Preisklasse konnten da nicht mithalten.
Die Schaltzentrale und die Stromversorgung meiner Boards stammen von The GigRig, mit denen ich schon seit Jahren kooperiere und die dafür sorgen, dass das Signal so sauber wie möglich ist, auch wenn man mit viel Licht auf Tour ist. Alle Pedale werden über den Pro 14 (großes Board) oder das MIDI 8 (kleines Board) in den Signalweg geschaltet. Ich werde aber voraussichtlich auf den neueren Looper/Switcher G2 umsteigen, der noch mehr Möglichkeiten bietet und kompakter ist.
An Verzerrern verwende ich hauptsächlich den Fulltone OCD, der bei Lead-Passagen zusätzlich von einem Xotic RC Booster etwas angepustet wird.
Als Verstärker setze ich seit vielen Jahren einen lilafarbenen Marshall Super Lead 1959 mit 100 Watt ein, den mir Gerd Mingl von Audioampco nach dem originalen Marshall-Schaltplan von 1967 zu einem Handwired umgebaut hat. Gerd hat auf der Rückseite seine spezielle Klangregelung eingebaut, zwei Potis, die in die Hoch- und Tiefmitten eingreifen. Ein cooler Amp, der für fast alles geht und auf allen ASP-Platten, an denen ich beteiligt war, zu hören ist.
Für andere Projekte und Studioarbeiten habe ich noch einen Vox AC30 mit Blue Bulldogs aus den 90ern, ein Marshall-2061-Topteil mit 20 Watt, ebenfalls von Gerd Mingl/Audioampco getuned, einen Marshall JVM, einen Fender Vibrochamp und einen Music Man RD 50. Meine Verstärker sind live fast immer clean eingestellt, die Verzerrung kommt von den Pedals. So lässt sich die Lautstärke leichter dosieren.
Aus diesem Grund verwende ich seit ca. einem Jahr anstatt der klassischen Methode, den Amp mit einem Mikrofon abzunehmen, die Universal Audio Ox Amp Top Box. Sie modelt quasi alles, was hinter dem Topteil passiert, also Speaker, Mikrofone, Raumanteil, Mic-Preamps, etc. Dies ist mein Schritt in die digitale Welt, ohne meine Pedale und Amps aufzugeben.
Dezember 2020
02.12.2020 Stuttgart Theaterhaus
03.12.2020 Osnabrück Osnabrückhalle
04.12.2020 Erfurt Alte Oper
05.12.2020 Leipzig Haus Auensee
06.12.2020 Berlin Admiralspalast