Marshall & Celestion – das ist eine Verbindung, die genauso Rock-’n’-Roll-Geschichte geschrieben hat wie andere berühmte Duos: Jagger & Richards, Lennon & McCartney, Tyler & Perry – to name a few.
Untrennbar verbunden wie keine anderen Firmen im Business, haben diese beiden englischen Institutionen den Sound des Rock in den letzten 50 Jahren geprägt und Seite an Seite einen Siegeszug rund um die Welt angetreten. Und wer über Marshall schreibt, der muss in einem Atemzug auch über Celestion schreiben – was wir im Folgenden auch tun werden.
Anzeige
Wenn es einen Heiligen Gral unter den Celestion-Lautsprechern gibt, dann ist das vor allem der G12M mit 20 oder 25 Watt, jener legendären Pulsonic Cone und 75 Hz Resonanzfrequenz aus den Baujahren von etwa 1966 bis etwa 1970. Die Live-Aufnahme von Creams ,Crossroads‘, das war der G12M in den 4×12″-Boxen von Eric Clapton. Ebenso die frühen Aufnahmen von Jimi Hendrix. Die alten Pre-Rola Greenbacks erkennt man vor allem an ihrer Code-Nummer – siehe dazu das entsprechende Kapitel über die Datierung von Marshall und Celestion! Kurz nach den G12M-Greenbacks kam der G12H auf den Markt, der Legende nach speziell für Jimi Hendrix entwickelt, weil dieser so laut spielte, dass die leistungsschwachen G12M-Modelle ständig kaputtgingen.
Der G12H hat einen stärkeren Magnet, mehr Bässe und Höhen und einen um etwa 3 dB größeren Wirkungsgrad. Er ist daher deutlich lauter als ein G12M. Beide Lautsprecher gab es mit einer 003 Lead-Cone oder einer 014 Bass-Cone. Die Membranen tragen dazu einen Stempel auf der Rückseite in weißer Stempelfarbe. Der G12H wurde in den meisten Fällen mit der 014 BassMembran mit einer tieferen Resonanz-Frequenz von 55 Hz gefertigt. Es wäre zu schön, wenn man dies als Regel manifestieren könnte. Aber es gab dafür zu viele Ausnahmen, wie die teils verwirrenden Angaben und Aufdrucke auf den unterschiedlichen Greenbacks zeigen.
Bild: Udo Pipper
Bild: Udo Pipper
„Was habe ich für einen Greenback?“ lautet die am häufigsten gestellte Frage in entsprechenden Internet-Foren. Der G12M wurde bald nach seiner Einführung etwa 1966 in seiner Leistung von 20 auf 25 Watt angehoben. So kann es etwa sein, dass ein G12M mit Bass-Cone und ein G12H mit Lead-Cone sehr, sehr ähnlich klingen. Noch nicht genug der Verwirrung. Auch die T-Nummern sind so variabel, dass man oft nicht versteht, um welchen Greenback es sich handelt. In der Regel hatten die „berühmten“ G12M-Lautsprecher die Nummer T1221. Das sind die Modelle, die heute gebraucht und in gutem Zustand schon ein kleines Vermögen kosten. Die frühen 20-Watt-Versionen erreichen nicht selten Preise von € 350 das Stück oder eben € 1400 im Quartett.
Die G12H-Modelle trugen am häufigsten die Nummer T1281, aber auch hier gibt es zahlreiche andere Nummern, die auf den gleichen Lautsprecher gestempelt sind. Im Marshall-Buch von Michael Doyle gibt es dazu eine sehr ausführliche Übersicht. Genug der Verwirrung! Tatsache ist, dass die sogenannten Pre-Rola Greenbacks, gleichgültig ob M oder H, heute zu den legendärsten Gitarrenlautsprechern gehören. Daher sind sie bei Sammlern entsprechend gesucht und begehrt. Vor Jahren machte ich einen Besuch bei Peter Diezel, der unterschiedliche Marshall-Boxen mit unterschiedlichen Greenback-Typen bestückt hatte. So konnten wir ausgiebig vergleichen und die Klangunterschiede grob ausmachen.
Der G12M klingt mittig, cremig und hat diesen unvergleichlichen Woman-Tone, wenn man die Gitarre und den Amp entsprechend einstellt (mit Verzerrung erinnert der Ton manchmal an ein halb getretenes WahWah-Pedal) Der G12H ist dagegen klarer, hat mehr Höhen und mehr Bässe und scheint daher weniger stark in den Mitten. Dieser Lautsprecher erinnert wie kein anderer an das Intro von ,Little Wing‘ von Jimi Hendrix’ Live-Aufnahme auf ,Hendrix in the West‘. Auch die meisten Orange-Boxen waren übrigens mit diesem Lautsprecher bestückt. Kennt man die Unterschiede dieser beiden Lautsprecher, beginnt man sich beim Hören jeder alten Aufnahme sofort zu fragen: „Höre ich da nun G12M oder G12H?“
Was spielten Wishbone Ash, was Billy Gibbons und was Humble Pie? Welche Speaker hatte Angus Young in seiner Box? Welche Speaker Peter Frampton? Und so weiter und so fort. Dass dieses Ohrenspitzen praktisch zwecklos ist, erfährt man spätestens dann, wenn man sich die unterschiedlichen Gehäuse-Konstruktionen und Verkabelungen bestimmter Marshall-, Orange- oder Park-Boxen ansieht. Auch hier streiten die Gemüter ohne Ende über die ultimative Holz-Konstruktion oder die beste Verkabelungs-Methode. Allein durch das Gehäuse verwandelt sich so mancher Legenden-Lautsprecher in einen Schreihals.
Und schließlich kommen noch weitere Parameter hinzu. Hierfür wieder ein Beispiel: Vor ein paar Jahren brachte mir ein Gitarrist eine 1966er Marshall-Box mit dem begehrten Pinstripe-Frontbespannstoff mit vier G12M-20-Watt-Greenbacks. Die Marshall-Box schlechthin! Wow! Sein Problem war, dass die Box furchtbar dünn und leblos klang. Beim ersten Check mochte man glauben, die Speaker seien kaputt, einige davon phasenverdreht verlötet oder ähnliches. Er ließ die Box bei mir, damit ich sie genauer untersuchen konnte. Nach langen Tests, die darauf schließen ließen, dass die Lautsprecher eigentlich alle in Ordnung waren, kam ich zu dem Schluss, dass die Box vermutlich zu oft zu laut „gefahren“ wurde und die Speaker daher ausgelutscht, das heißt ausgeleiert oder kraftlos geworden waren.
So etwas findet man nicht selten bei alten Lautsprechern. Sie funktionieren zwar noch, klingen aber komprimiert, dünn und verwaschen. An einem freien Samstagabend setzte ich mich dann aber genauer mit der Box auseinander und beschloss, sie einfach mal neu zu verkabeln. Hier bedeutete das, dass ich absolut nichts geändert habe, außer dass ich die Verkabelung komplett herausnahm und anschließend wieder einlötete. Diese simple Maßnahme führte schließlich dazu, dass die Box nachher wirklich fantastisch klang: dynamisch, rund, kräftig, schnell und musikalisch.
Kurzum: nicht mehr wiederzuerkennen. Seither habe ich diese Maßnahme bei zahlreichen Marshall-Boxen mit meist gutem Erfolg wiederholt. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, woran das liegen mag. Vielleicht korrodierte Lötstellen, alter Lötzinn? Wer weiß? Jedenfalls hat es erst gestern einer 1970er Basket Weave-Box geholfen, die ebenso leblos und schwach klang. Auch streiten die Insider über die beiden Strategien zur Speaker-Verkabelung in einer 4×12″-Box. Heute sind die meisten Marshall-Boxen so verkabelt, dass zunächst zwei Speaker in der Vertikalen in Reihe verschaltet werden und diese beiden Reihen dann an der Buchse parallel zusammenlaufen (parallel/ series). So erhält man aus der Verschaltung von vier 16-Ohm-Lautsprechern wieder 16 Ohm.
Die andere Möglichkeit ist, die Speaker in der Vertikalen zunächst parallel und dann vor der Buchse in Reihe zu schalten (series/parallel). Ich habe mit beiden Methoden experimentiert und bilde mir ein (ja, die Unterschiede sind wirklich gering), dass mir die zweite Strategie besser gefällt, weil das Ergebnis ein etwas weicherer, sanfterer Ton ist. Um den unterschiedlichsten Greenback- und Gehäuse-Typen auf den Zahn zu fühlen, bin ich durch die Lande gereist, habe mir Boxen ausgeliehen, habe Lötexperimente betrieben, unterschiedliche Amps und Gitarren verwendet und bei Marshall Deutschland (Musik Meyer) zwei 1×12″-Gehäuse sowie eine Handwired 4×12″ mit Heritage G12H bestellt. Ebenso habe ich alle verfügbaren Reissues wie den Alnico Blue, den Alnico Gold, den Heritage G12M, G12H und G12 65 besorgt. Diese Lautsprecher wurden bei mir im Keller eingespielt.
Hörtest
Meine Testreferenz soll die 4×12″- Handwired-Box mit vier Celestion Heritage G12H Greenbacks sein. Im Test war auch eine Box von etwa 1966, die mit vier G12M-Celestions bestückt ist. Es fiel auf, dass diese Boxen etwas massiver und stabiler wirken als etwa die neue Handwired-Box. Vermutlich wurde in den Sechzigerjahren schwereres Holz (Birkensperrholz) verwendet, denn die Wandstärken und Abmessungen waren exakt wie bei dem aktuellen Modell. Dennoch wog die alte Box einige Kilo mehr als die neue. Es handelte sich um ein „slanted cabinet“, also mit einer zur Hälfte abgeschrägten Frontwand. Jim Marshall erzählte mir einmal, dass diese Konstruktion ursprünglich vor allem auf optischen Aspekten beruhte: „Es sah einfach schicker aus“, erinnerte er sich.
Dass diese Frontwandkonstruktion auch große Auswirkungen auf die Phasenlage der abstrahlenden Schallwellen hat, zog er dabei zunächst nicht in Betracht. Die Bauweise mit gerader Front hat etwas mehr Innenvolumen und daher eine klar zu unterscheidende Klangcharakteristik. Diese Boxen klingen etwas voller und fetter, die abgeschrägte Bauweise dagegen etwas schlanker, aber auch „dreidimensionaler“ oder räumlicher. Für welche Bauweise man sich entscheidet, diktiert vermutlich der persönliche Geschmack. Mir gefielen in der Regel die Slanted Cabs etwas besser, da ich gerade nach dieser Räumlichkeit suche.
Die Abstrahlung wird weniger gebündelt, wodurch auch weniger Phasenauslöschungen entstehen. Der vergrößerte Abstrahlwinkel transportiert den Sound insgesamt auf einen größeren Reflexionsbereich im Raum selbst, wodurch man mehr Primärreflexionen wahrnimmt und dadurch ein diffuseres Klangbild oder mehr Schallbrechungen erhält. Meist hatte ich aber gar nicht die Wahl zwischen diesen unterschiedlichen Versionen, sondern konnte vor allem bei den älteren Boxen nur die Slanted-Versionen ausleihen, denn oft verwendeten die Musiker ihre Boxen als Halfstack-Rig, also ohne die optional erhältliche gerade Bottom-Box.
Die Slanted-Boxen haben allein aus diesem Grund eine weitere Verbreitung. Dann erhielt ich eine Basket-Weave-Box von etwa 1968 mit Celestion G12M-25-Watt-Lautsprechern, die unter den Marshall-Kennern als der Heilige Gral gilt.
Dieses Gehäuse war nochmals ein wenig schwerer als die 1966er Box und hatte die begehrte Frontbespannung aus Naturgeflecht. Zusätzlich lieh ich die gleiche Box von etwa 1970 mit vier G12H/55Hertz-Lautsprechern mit dem attraktiven roten Tolex aus. Und natürlich zog ich auch die an dieser Stelle schon mehrmals erwähnte Park-Box mit Celestion G12M-25-Watt-Speakern hinzu. Zuletzt bekam ich die Gelegenheit, eine äußerst seltene 1963er 4×12 mit G12 T652-Alnico-Lautsprechern anzuhören. Das sollte für den Anfang genügen. Und nun habe ich die schwere Aufgabe, diese unterschiedlichen Klangfarben in Worten wieder zugeben. Eigentlich unmöglich! Dennoch will ich es versuchen. Beginnen wir mit dem ältesten Exemplar, der 1963er Box mit den legendären T652 Alnicos.
Diese Box bot einen sehr offenen und bei nahe linear anmutenden Sound. Die Ansprache der Lautsprecher war unglaublich schnell, dafür weniger stabil als bei den Keramik-Modellen. Um eine Vorstellung von dem Frequenzspektrum zu bekommen, habe ich über alle Boxen auch einfach mal eine CD angehört. Und dies gelang mit der Alnico-Box am besten. Ja, sie schien wie dafür gemacht. Die Alnicos tönten dabei beinahe wie Breitbänder, die alle Frequenzen in ein harmonisches Gefüge bringen, das richtig Spaß macht. Mit einer Gitarre an einem alten JTM 45 war der Clean-Ton in den unteren Lautstärkebereichen nichts anderes als „to die for“. Ein wahnsinnig süßer, offener Ton, der offenbar jede kleinste Nuance der Spieltechnik darlegt. Keine andere Box übertrug unterschiedliche Gitarren, Röhren und Pickups so nachhaltig und vehement wie diese.
Ein Klang wie durch ein Mikroskop. Der sprichwörtliche „hollow honk“, für den eine Marshall-Box eigentlich berühmt wurde, war hier allerdings kaum auszumachen. Das Mittenspektrum war sehr zurückhaltend, um nicht zu sagen unterbelichtet. Korrekter wäre, zu behaupten, dass diese Lautsprecher die Mitten einfach nicht so in den Vordergrund stellen wie die späteren Keramik-Modelle von Celestion. Für stark verzerrte Sounds oder gar weit aufgedrehte Amps sind diese Lautsprecher somit weniger geeignet.
Doch im Clean- und Crunch-Bereich suchen diese Speaker wohl ihresgleichen. Trotz des weit geöffneten Höhenspektrums war der Ton immer irgendwie weich und warm, ein Engländer würde „smooth“ sagen. Wohl dem, der so eine Box sein Eigen nennen darf. Aber das scheint aufgrund der Seltenheit dieser Gehäuse beinahe unmöglich. Die 1966er Box bot dagegen einen völlig anderen Klang. Hier schienen nunmehr nur noch die Mitten-Spektren zu regieren. Wenig Bass und wenig Höhen, dafür jedoch der unglaublich schmierige Bluesbreaker-Ton in Reinkultur. Der Sound ist immer noch weich und warm, präsentiert jedoch die Mittenregister so farbig und bunt, wie kaum ein anderes Beispiel.
Mit einer Stratocaster erhält man einen dermaßen hölzernen Klangcharakter, dass man sich an die besten Geigenkästen erinnern mag. Mit einem Booster oder Tube Screamer bietet diese Box die vielleicht besten LeadSounds. Kritisch wird es erst bei höheren Lautstärken, denn dann fehlen Dynamik und Antritt. Man könnte auch sagen: Es wird matschig! Man muss dazu anmerken, dass die wunderschöne Pinstripe-Frontbespannung dieser Box aus einer Art Gummi-Belag besteht, die die Schallwellen nur durch eine hauchdünne Perforation entweichen lässt, und das kostet mit Sicherheit Höhen und Tragweite. „Offen“ ist dieser Ton daher nicht.
Dafür werden bei Distortion-Klängen die harschen Klanganteile genau dort gekappt, wo sie stören könnten. Die frühen Pinstripe-Boxen hört man übrigens auf allen Aufnahmen von Eric Clapton mit Cream. Ein wahrer Klassiker. Noch einen Hauch besser klang die 1968er Basket-Weave-Box, wodurch sie gleich bei den ersten Tönen ihren legendären Ruf deutlich unterstrich. Sie bietet alle Vorzüge des Pinstripe-Modells, jedoch mit etwas mehr Volumen, einem offeneren Hochtonspektrum und einer verbesserten Dynamik. Letzteres wohl wegen der auf 25 Watt verstärkten Lautsprecher. Die Basketweave-Front scheint auch weniger zu schlucken als die Pinstripe-Bespannung, wodurch der Klang noch etwas kompletter und breiter wird.
In Kombination mit einem 1969er JMP50-Topteil bot diese Box einen absolut perfekten Ton. Kaum noch vorstellbar, dass man einen besseren Marshall-Sound kreieren könnte. Jeff Beck etwa setzte in seinen frühen Tagen auf genau diese Kombination. Und Johnny Winter und Rick Derringer auf dem berühmten ,Johnny Winter Live And‘-Album. Man höre sich nur die Intro-Akkorde ihrer Version von ,Jumpin’ Jack Flash‘ an. Vor allem Derringer hat wohl niemals besser geklungen als hier. Sein Solo auf ,It’s My Own Fault‘ ist für mich eine Art Avatar des gute Marshall- oder Celestion-Tons.
Wieder ganz anders klingt die 1969er 4×12-Box mit den angeblich von Jimi Hendrix geliebten G12H-Speakern (mit 55 Hertz und 014 Bass-Cone). Diese Box ist deutlich lauter, kräftiger und hölzerner. Sie brüllt die Akkorde geradezu heraus. Wenn man so will, wird hier der Terminus „heavy“ erst geboren. Obwohl man an der Amp-Einstellung nichts geändert hat, wird aus dem weichen und eher mittigen JMPTon eine Art Godzilla-Schrei. (Man duckt sich etwas, um dem Getöse auszuweichen.) Mit meiner Les Paul fand ich diesen Sound ehrlich gesagt wenig verführerisch. Eher brutal!
Mit einer Stratocaster ist das aber ein ganz anderes Ding. Hier befindet man sich tatsächlich im Hendrix-Areal mit heulenden und schmatzenden Fuzz-Face-Sounds, die über keine andere Box überzeugender und markanter gelangen. Wer die Pedale der Siebziger liebt (Fuzz Face oder Big Muff), sollte daher nach so einer Box Ausschau halten. Erst in dieser Kombination scheinen diese Legenden-Treter ihre Eigenschaften voll auszuspielen. Aber es wird eben auch laut und fetzig.
Die aktuelle Box aus der Handwired-Serie war für mich anfangs eher der Gegenpol zu all diesen Legenden. Sie sollte wie ein Spiegel wirken, der all diese Klangträume irgendwie so ähnlich, aber verzerrt und unscharf erscheinen lässt. Und bei den ersten Tönen kam mir das auch so vor. Nicht schlecht, aber vielleicht ohne diesen markanten Charakter der anderen Probanden. Umso mehr verwunderte es mich, dass ich im Laufe der langwierigen Testphase diese Box immer häufiger nutzte, um einfach nur Spaß am Spielen zu haben.
Bild: Udo Pipper
Bild: Udo Pipper
Diese Box hat nicht dieses verführerische Mittenspektrum der Pinstripe-Box oder die feste Dynamik der 69er G12H-Box. Auch fehlt die enorme Klarheit im direkten Vergleich zu der uralten Alnico-Box. Aber gleichzeitig fehlen ihr auch all die oben erwähnten Schwächen der geliebten Vintage-Vorbilder. Sie funktioniert einfach. Und das nach einer nun schon lang andauernden Einspielphase so gut, dass sich ihre Stärken in einer Art „best of all worlds“-Manier entfalten.
Der Ton ist räumlich, smooth, knackig, frisch und süß zugleich. Vielleicht nicht wie in den teils extrem beschriebenen Ausprägungen, aber die Heritage-Lautsprecher haben einen entscheidenden Pluspunkt: An ihnen hat der Zahn der Zeit noch nicht übermäßig genagt, was manchen alten Lautsprecher ermüden und daher auch etwas schlaff wirken lässt. Sie ist günstig in der Anschaffung und überall zu haben. Und so erblühte die mit so vielen Vorurteilen belegte Replik neben dem, was Legende sein mag, zu einem von mir geliebten Arbeitstier, denn sie funktionierte unabhängig von Amp, Gitarre und Pickups eigentlich immer. So konnte ich all die betagten Exemplare ohne Probleme wieder hergeben.
Ich bin, ehrlich gesagt, ziemlich beeindruckt von den Heritage-Lautsprechern in den zugehörigen Marshall-Gehäusen. Man muss ihnen ein wenig Zeit geben bis sie eingespielt sind, aber dann gibt es für mich keinen Grund mehr, nach originalen Pulsonic-Cones oder verheißungsvollen T-Nummern zu suchen. Mein Kompliment.
Unser begnadeter Gitarrist aus Windesheim/Nahe spielte 1969 den Full-Stack Marshall
mit Celestion G12H fast authentische Jimi Hendrix-Songs, zuerst auf der Gibson SG mit
Hambucker, die er mir verkaufte, um nur noch mit Fender Strat, wahlweise mit Fender Tele
die irren Soli umsetzte, auch im Rücken hinterm Nacken gespielt…Jeder Song klang damit
so nah am Original, ob es Hey Joe, the wind cries Mary oder woodoo child war..
Unser begnadeter Gitarrist aus Windesheim/Nahe spielte 1969 den Full-Stack Marshall
mit Celestion G12H fast authentische Jimi Hendrix-Songs, zuerst auf der Gibson SG mit
Hambucker, die er mir verkaufte, um nur noch mit Fender Strat, wahlweise mit Fender Tele
die irren Soli umsetzte, auch im Rücken hinterm Nacken gespielt…Jeder Song klang damit
so nah am Original, ob es Hey Joe, the wind cries Mary oder woodoo child war..