Workshop

Hometraining: Slide Guitar – Moll Jam

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Ich hoffe die Tonleitern und Chord-Shapes der letzten Folge sind gespeichert, denn jetzt geht es an die kreative Anwendung des musikalischen Materials.

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Backing track

Gejammt wird über einen Backing Track in G-Moll. Die Akkordfolge sieht so aus:

I Gm I F I Bb I Eb I

Alle Akkorde stammen aus der natürlichen G-Moll-Tonleiter, die man daher auch für die Improvisation verwenden kann. Hier nochmal kurz die Töne:

G A Bb C D Eb F

Ebenfalls passend ist die G-Moll-Pentatonik, die nur 5 Töne enthält:

G Bb C D F

In Beispiel 1 siehst du diese Tonleiter in vier Positionen, mit denen du dich erst mal vertraut machen solltest. Spiel sie gleichmäßig mit Metronom oder Drumcomputer aufwärts und abwärts und dann zum Backing Track.

So bekommst du schon mal einen Eindruck vom Klang, den die Tonleiter in Verbindung mit den Akkorden erzeugt.

Licks

Eine gute Möglichkeit sich eine Tonleiter auf dem ganzen Griffbrett zu erschließen, ist es, ein Lick in verschiedenen Lagen und Oktaven zu lernen. In Beispiel 2 siehst du zwei Licks, die auf diese Weise bearbeitet wurden.

Im Audiobeispiel kannst du gut hören, dass die Phrasen durch die unterschiedlichen Positionen und Saiten immer etwas anders klingen. Sobald du die Licks auswendig gelernt hast, kannst du versuchen, sie zu variieren.

Spiele ein Lick und hänge eine kurze Antwort mit Tönen der Pentatonik dran.

  • Verändere den letzten Ton des Licks.
  • Kombiniere Lick 1 und 2 und hänge dann eine kurze Phrase mit Tönen der Penatonik dran.
  • Spiele ein Lick in der tiefen Lage und versuche, dann mit der Pentatonik in die höhere Lage zu gelangen und das Lick dort zu wiederholen.

Wenn man solche Konzepte eine Weile übt, ergeben sich aus zwei kleinen Licks eine Menge Möglichkeiten. Zudem kann man das typische Skalen-Rauf- und Runter-Spielen aufbrechen und melodischere Improvisationen erzeugen.

Das Solo

In Beispiel 3 siehst du ein Beispiel-Solo, das mit den erwähnten Konzepten arbeitet. Das Solo beginnt mit dem ersten Lick aus Beispiel 2, das dreimal mit einer Pentatonik-Phrase beantwortet wird. In Takt 7 kommt dann das zweite Lick zum Einsatz.

Takt 9-16 baut auf verschiedenen Lagen der Pentatonik auf und dreht das Konzept der ersten 8 Takte um. Zuerst kommt eine skalenartige Phrase, die ich dann mit Lick 1 aus Beispiel 2 bearbeite.

Anschließend arbeite ich mich mit Tönen aus den verschiedenen Lagen von der tiefsten Pentatonik- Position in die höchste vor. In Takt 17 bis 24 verwende ich dann die Chordshapes aus der letzten Workshop-Folge.

Durch das chromatische Umspielen des Doublestops am 10. Bund, der sowohl zu Gm als auch zu Bb passt und dem anschließenden Auflösen in den nächsten Akkord ergibt sich auch hier ein Motiv artiger Charakter.

Das finde ich beim Improvisieren sehr wichtig, denn der Hörer kann so der Improvisation besser folgen, da sie melodischer, und nicht nur wie eine Abfolge von passenden Tönen wirkt.

Wenn du das Solo eingeübt hast, kannst du versuchen, mit anderen Phrasen ein eigenes Solo zu notieren. Wenn man das eine Zeit lang macht, kann man spontan mit solchen Konzepten arbeiten und sehr melodische Soli improvisieren.

Viel Spaß beim Ausprobieren und bis zur nächsten Folge! Anregungen, Wünsche und Kritik kannst du wie immer unter martin@the-incredible-mr-smith.com loswerden.

(erschienen in Gitarre & Bass 11/2018)

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