Die Berliner Punk-Rock-Band Beatsteaks wurde bereits 1995 gegründet, gewann im Rock-Club S0 36 einen Nachwuchs-Wettbewerb, der ihnen einen Gig als Support-Act der Sex Pistols einbrachte – nicht schlecht als zehnter Auftritt ihrer damals noch jungen Karriere.
Der Song “I Don’t Care As Long As You Sing” bescherte den Beatsteaks 2004 den endgültigen Durchbruch:
Die Beatsteaks suchen gerne die Nähe ihrer Fans und geben ihnen schon mal die Gelegenheit zu Interviews; eine Aufgabe, die sonst professionellen Journalisten vorbehalten bleibt. Und im Vorfeld der Veröffentlichung von ihrem Album ‚Boombox‘ hatten die Musiker eine gleichermaßen ungewöhnliche wie verrückte Idee: Sie veröffentlichten ein Leadsheet der Single ‚Milk & Honey‘, bevor die überhaupt auf dem Markt war, und forderten ihre Fans auf, eigene Versionen von dem Song zu kreieren, ohne das Original zu kennen.
Ein Konzert der Beatsteaks ist ein absolutes Live Highlight. Hier einer der legendären Beatsteaks Auftritte in Berlin – Arnim Teutoburg-Weiß, Bernd Kurtzke, Torsten Scholz und Co. performen “Jane Became Insane” von dem Album “Kanonen auf Spatzen” in Berlin:
Auf Festivals und Touren unterstützt die Live-Band außerdem seit 2012 der Drummer Dennis Kern. Wer die Live-Energie und Music Hits wie Gentleman Of The Year oder Hate To Love 2018 erleben möchte, hat dazu noch Gelegenheit. Die geplanten Beatsteaks Konzerte der YOURS Tour 2018 findest du auf der Website.
Vielleicht weil wir – unser Management und unsere engsten Freunde einbezogen – unsere härtesten Kritiker sind. Wir gehen hart mit uns ins Gericht und versuchen, die Geschmackssicherheit von fünf Leuten zu berücksichtigen, was am Ende kein Konsenskram wird, sondern komischerweise immer nur gut.
Bernd (Kurtzke, Beatstaks-Lead-Gitarrist) steht zum Beispiel auf 80er-Jahre Indie-Rock und Post-Punk wie Killing Joke, Joy Division, ich dagegen stehe auf Hip-Hop, Dancehall und Dub-Step. Da geht die Schiene schon ziemlich auseinander.
Wenn wir uns auf etwas einigen, dann auf Bands die man gar nicht blöd finden kann wie Depeche Mode, Oasis, die Beastie Boys oder AC/DC. Die sind unumstößlich. Und wenn wir einen Song veröffentlichen, passiert in etwa das Gleiche: Den findet jeder von uns gut.
Arnim Teutoburg-Weiß und die Toten Hosen spielen zusammen „Should I Stay Or Should I Go“:
Bei uns entsteht die Musik immer zuerst, es gibt ein Demo, mit dem Strophe und Refrain stehen. Während wir spielen sitzt Arnim in der Küche und summt sich so seine Gedanken dazu zusammen. Die Instrumentals sind meist schon geil, aber erst der Gesang bringt einen Track zum glänzen. ‚Milk & Honey‘ ist ein klassisches Beispiel: ein toller Pop-Song zu dem Arnim gleich meinte, er wolle da Morrisseymäßig drüberfliegen. Wie schon Songs im Stile von ‚Hand In Hand‘ oder ‚I Don’t Care‘ – das sind die Songs, die für die Beatsteaks stehen. Eigentlich sind wir eine Pop-Rock-Band!
… einen guten Beatsteaks Song
Wir sind eine echte Humor-Fraktion. Denn ein guter Beatsteaks-Song ist nur ein guter Beatsteaks-Song wenn alle gut gelaunt sind. Und wenn mal jemand nicht gut drauf war, haben wir den Song ganz stumpf noch mal aufgenommen. So lange, bis alle gegrinst haben. So einfach war das. Wir klingen nur gut, wenn alle grinsen.
Arnim und Torsten sprachen auch mit Markus Kavka über die Entstehung ihrer Musik:
Natürlich sind professionelle Journalisten besser vorbereitet, die wissen ihren Job zu machen und haben den Kids handwerklich natürlich einiges voraus. Wobei manche Fragen der Kids dann wieder richtig herzerweichend sind. Die sitzen mit hochrotem Kopf vor dir und möchten wissen, woher der Band-Name kommt. Total süß! Für die sind wir auch ganz tolle Typen, wobei ich immer denke: So Kinder, jetzt mal ruhig, alles ist gut! Der Onkel ist doch auch nur einer von euch! (lacht) Und so kann uns auch keiner an den Karren pissen, denn wir sprechen – außer mit der Bild-Zeitung – mit allen; mit jeder Schülerzeitung und jedem Fanzine.
Die Band liebt es auch, live vor ihren Fans zu spielen – das verdeutlicht jedes ihrer Konzerte. Hier ein Video aus Berlin:
… das Zusammenspiel mit Schlagzeuger Thomas Götz
Das besteht aus üben, üben, üben! (lacht) Thomas ist ein unfassbar guter Schlagzeuger und Musiker. Er hat mir wirklich viel gezeigt. Wenn es Probleme gibt, setzen wir uns beide hin und spielen den Kram ganz langsam und so lange im Kreis, bis er sitzt. Wir proben wirklich viel. Und dabei gilt: Weniger ist mehr. Lieber mal was weglassen, mal ‘ne Bass-Drum freilassen, als alles zuzuspielen. Lieber Viertel, statt Achtel. Dann hat‘s am Ende mehr Druck.
Gesundheit ist im Alter wichtig. Da fallen ja die Bomben dichter. (lacht) Durchdrehen wird bei uns keiner mehr, dazu sind wir zu lange dabei. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in die Drogen-, Suff-, Nutten-Falle reintappen, geht gegen Null. Dafür sind wir zu alt und haben alle unsere Familien.
Aber wir wollen körperlich und mental fit sein und daran müssen wir arbeiten. Ich muss jeden Tag joggen und meine Liegestütze machen um mir wenigstens etwas Fitness vorzugaukeln. Denn wir sind alle um die 40. Und die Kids vor der Bühne sind oft nur halb so alt wie wir. Die kriegen schnell mit, wenn da oben ein alter Mann steht, der ein bisschen zu dick ist, schwitzt und nicht richtig am Start ist.
2018 sind die Berliner Jungs noch ziemlich fit – zu sehen in einer aktuellen Live Version des Songs “Fever” von dem Album “Yours”:
Im Großen und Ganzen kann man den Equipment-Park der Beatsteaks durchaus als Old School bezeichnen, auch wenn mit den analogen Geräten, die sich auf der Bühne verteilen, ganz schön kreativ und gut klingend umgegangen wird.
Hier das Equipment der Beatsteaks-Saitenfraktion im Einzelnen, die aufgrund der beiden verwendeten Stimmungen (E bzw. Eb) alles doppelt dabei hat – plus Ersatzinstrumente.
Pedalboard: Digitech Bad Monkey, Mad Professor Sweet Honey Overdrive, Fulltone OCD, MXR Phase 90, Strymon Blue Sky Reverb, Boss DD-20 Giga Delay, ISP Decimator, Korg Pitchblack Tuner, Umschalter für den Vox AC30 (15 auf 30 Watt), Kanalumschalter für den Amp
Pedalboard: Orion Elektro Booster (immer an!), Electro Harmonix Big Muff, Aguilar Tone Hammer, Xotic Bass BB.
Stromversorgung: Voodoo Lab Pedal Power
Alle Anlagen werden mit Shure SM-57-Mikrofonen abgenommen. Ausnahme: Der Orange Tiny Terror hat ein Blue Ball Mikro, die Bassbox zusätzlich zum Line-Signal ein EV PL-20 vorgesetzt bekommen.