Die Peavey Powerslide im Test

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Peavey-E-Gitarre in ungewöhnlicher Form, liegend, mit Gurt und Bottleneck

 

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Was ist das? Eine romulanische Wurf-Zither? Die Zweitgitarre von Dr. Frank-N-Furter? Eine Lapsteel from outer space?

 

 

Tja, es kommt wirklich nicht oft vor, dass man in dieser Branche von etwas wirklich Neuem überrascht wird. Heute ist es offenbar so weit, denn man erfasst wirklich nicht sofort, mit was man es hier eigentlich zu tun hat. Auf dem Karton steht dann auch ganz selbstbewusst: „A completely new type of slide guitar“

 

Konstruktion der Peavey Powerslide

Also schnell zur Sache: In wesentlichen Grundzügen haben wir hier eine Lapsteel-Gitarre vor uns, denn die 27 Bünde sind lediglich aufgedruckt, die Saitenlage beträgt durchgehend 13 mm, die Stimmwirbel zeigen nach oben und der Hals ist ein Squareneck. Soweit eine Lapsteel, aber an dem Punkt fängt die Peavey konzeptionell erst an. Sie hat nämlich z. B. vier (!) Gurtpins, sodass man sie nicht nur „old-school“ auf dem Schoß spielen kann, sondern auch stehend. Im Karton findet sich ein spezieller „Y“-Gitarrengurt, mit dessen Hilfe man die Powerslide senkrecht, waagerecht oder schräg vor sich hängen kann, wobei sich das Instrument dank seiner Form und der Shapings stets perfekt an den Körper schmiegt. Mir fallen da die Gitarren von Melobar ein, die David Lindley früher spielte, aber das hier ist noch anders.

Das ganze Instrument ist wie aus einer Planke geschnitten, die knallige Burgundy-Red-Lackierung lässt das aber nicht zweifelsfrei erkennen. Die extradicken Saiten (.013-.056) laufen von der einfachen, verchromten Faltblech-Brücke zu ebensolchem Sattel und der Fensterkopfplatte mit den hochgestellten Vintage-Mechaniken. Die Spielfläche (Griffbrett trifft es nicht ganz) ist gut markiert, die Oktaven sind von einem Segel-Symbol überspannt, was Oktavsprünge mit dem Slide erleichtert.

Verstärkt wird über einen Doppelspuler-Pickup, der per Volume- und Mode-Poti kontrolliert wird. Letzterer ist kein Klangregler sondern ein Fader, der stufenloses Regeln von Singlecoil zu Humbucker erlaubt. Im Lieferumfang ist ein Gigbag, der Spezialgurt und ein Steelbar, es kann also sofort losgehen.

 

Praxis

Zu wenig Platz um das alles zu beschreiben. Man bringe das Teil in die bevorzugte Position, suche sich ein Open-Tuning und rocke dann ab – das Ding heißt schließlich Powerslide. Der Amp sollte etwas aufgedreht sein, per Volume und Fader holt man sich dann mehr oder weniger stark verzerrte Sounds von Singlecoil-perlend bis Humbucker-fett. Wer schon mal Robert Randolph oder David Lindley gehört hat, weiß, wohin die Reise gehen kann. Der Schnitt des Korpus bringt den Hals in eine günstige Position links vom Spieler, sodass der Spielarm frei bis in höchste Lagen agieren kann, ohne dass man sich selber im Wege steht.

 

Resümee

Die Peavey Powerslide macht unheimlich Spaß. Hoffentlich trauen sich viele neue Slide-Spieler an die Sache ran. Der Preis kann kein Hinderungsgrund sein.

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